RV Siegburg 1894 e.V.

Der Radfahrverein aus Siegburg

Was ist eigentlich Kunstradfahren? 

Kunstradfahren ist eine Radsport- und Ästhetiksportart, die zumeist in Sporthallen auf einem speziell dafür vorgesehenen Hallenrad ausgeübt wird. Man unterscheidet dabei folgende Disziplinen in den Altersklassen Schüler (bis 14), Junioren (bis 18), Elite (= Männer und Frauen):

  • Einer-Kunstradfahren
  • Zweier-Kunstradfahren
  • Vierer-Kunstradfahren
  • Sechser-Kunstradfahren
  • Vierer-Einradfahren
  • Sechser-Einradfahren

    Wir selbst haben aktuell nur Sportler in den Disziplinen des Einer- & des Zweier-Kunstradfahrens. 

    Beim Einer-Kunstradfahren werden im Junioren- und Elitebereich 30 Übungen in maximal 5 Minuten nach einer selbst zusammengestellten Kür gezeigt. Diese Übungen können einfache Grundelemente (z. B. rückwärts fahren), statische Stände (z. B. auf Sattel und Lenker), statische turnerische Elemente (z. B. Handstände, Stützwaagen oder Stützgrätschen), Steiger (Übungen, bei denen nur auf dem Hinterrad gefahren wird), Drehungen (= Pirouetten), Übergänge (= translatorische Elemente), translatorische Rotationen (z. B. Lenkerstanddrehung), Drehsprung (um das Vorderrad), Sprünge und Hocken (z. B. Sprung vom Sattelstand zum Lenkerstand) sein. 

    Im Zweier-Kunstradfahren besteht die Kür aus zwei Teilen. In einem Teil fahren zwei Sportler auf zwei Rädern überwiegend mit Griffverbindung Übungen, die auch aus dem Einer-Kunstradfahren bekannt sind. Einige Übungen werden dabei aber auch einzeln synchron präsentiert. In dem anderen Teil nutzen die Sportler gemeinsam ein Rad; hierbei können ebenfalls gemeinsam Stände (z. B. ein Sportler steht auf dem Sattel, der andere Sportler auf dem Lenker) gezeigt werden, es kommen jedoch dann sogenannte „Trageübungen“ (ein Sportler fährt bekannte Steigerpositionen, der andere Sportler sitzt oder steht auf den Schultern) hinzu. 

Was ist das KunstRAD? 

Das Kunstrad ist ein handgeschweißtes Personenrad. Es ist mit Spezialreifen ausgestattet, was eine sichere Bodenhaftung auf ebener Fläche garantiert. Straßentauglich ist ein solches Rad nicht. Die simple 1:1-Übersetzung garantiert, dass es auch ohne Pedalkontakt weiterfährt und rückwärtsfahren möglich ist. Lenker und Sattel sind so beschaffen, dass man mit Gymnastikschläppchen auch auf ihnen stehen kann. Außerdem verfügt das Kunstrad über Dornen, also Auftritte (ähnlich wie beim BMX nur viel kleiner, die an den Laufrädern an der Achse beidseitig versehen sein können.

Welche Sportbekleidung wird getragen? 

Die Sportbekleidung ist recht simpel und besteht neben rutschfesten Gymnastikschläppchen in der Regel aus einer festen (am besten eng anliegenden) Hose (z.B. Leggins) und einem Trikot. 

Regeln im Kunstradsport

Die Fahrfläche ist in der Regel ein Hallenboden aus Holz oder Gummi und muss bei Wettkämpfen 11m × 14m groß sein. Sie wird durch Seitenlinien begrenzt, die nicht überfahren werden dürfen. Um den Mittelpunkt (Kreis mit 0,5 m Durchmesser) sind zwei Kreise mit einem Durchmesser von 4 m und 8 m aufgezeichnet. Eine Übung muss normalerweise eine halbe Runde, eine Runde, ein S oder eine 8 lang gezeigt werden. Bei der halben Runde bzw. normalen Runde muss man außerhalb des Vier-Meter-Kreises fahren.

Alle Übungen im Kunstradfahren, die in der Kür gezeigt werden, müssen aus einem international geltenden Reglement ausgewählt werden. Die Kür wird zusammen mit dem Trainer nach dem jeweiligen Können des Sportlers ausgewählt. Jede Übung hat dabei einen Punktwert. Dieser Punktwert erhöht sich mit dem Schwierigkeitsgrad der einzelnen Übungen. Aus allen Übungen mit dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad ergibt sich dann ein Gesamtpunktwert. Dies ist der Ausgangswert für einen Wettkampf. 

Beim Wettkampf selbst werden dann die in der Kür genannten Übungen gezeigt. Dabei ist die Reihenfolge der Aufführung der Übungen im Wertungsbogen zwingend und muss eingehalten werden, ansonsten gibt es Abzüge. Für die Abzüge ist das Kampfgericht verantwortlich. Ein Kampfgericht besteht aus 2–3 Kampfrichtern als Ansager (Wertung) und entsprechend 2–3 Kampfrichtern als Schreiber. Diese bewerten fortlaufend die Kür.

Die Kür selbst läuft nach strengen Vorgaben ab. Betreten der Fahrfläche, Begrüßung des Kampfgerichts durch Knicks oder Verbeugung, Einfahren, Einnahme der Startposition. Dann signalisiert der Sportler oder der Kommandogeber der Mannschaft durch das Stichwort „Start“ an den Zeitnehmer (ein Mitglied des Kampfgerichts) den Beginn der Kür. Hierbei setzt auch die Musik ein. Ab jetzt muss binnen fünf Minuten das Programm absolviert werden. Unterbrechungen der Zeitnahme gibt es nur in absoluten Ausnahmefällen, z. B. bei technischen Problemen mit dem Rad oder starken Verletzungen.

Es gibt Abzüge bei der Schwierigkeit:

  • wenn die Übung keine komplette Wegstrecke gezeigt wird
  • bei Nichteinhalten der Reihenfolge
  • wenn die Übung nicht korrekt ausgeführt wird (nicht nach Reglement)
  • wenn bei Drehungen nicht ausreichen viele gefahren werden
  • bei Zeitüberschreitung

Weiterhin gibt es Abzüge für die Ausführung:

  • bei sichtbaren Unsicherheiten (Haltung, Fahrstil, unregelmäßiger Tritt, Streckfehler, …)
  • bei unsauberer Ausführung
  • bei Überfahren der Flächenbegrenzung
  • bei unkorrektem Abgang vom Rad (Fallenlassen des Rades am Ende der Kür)
  • bei Stürzen und kurzen Bodenberührungen (Tipper)

Der Trainer darf während der ganzen Kür die sogenannte Coaching-Zone nicht verlassen. Dies spielt besonders beim Radwechsel im Zweier (von zwei Rädern auf einem) eine Rolle, da die Sportler das überflüssige Rad zum Trainer transportieren müssen.

Du möchtest auch Kunstradfahren?

Dann komm uns doch gerne beim Training einmal besuchen und dreh eine Runde! 

Bring deine Sportklamotten mit und wenn du hast gerne auch deine Gymnastikschläppchen (falls du keine hast, ist dies auch kein Problem, wir haben immer welche da). 

Wir freuen uns auf dich! 








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